Zentrale Aktive Werkstatt

Das Entsorgungskonzept der EWN GmbH basiert auf der unmittelbaren Demontage der sechs 1995 stillgelegten Reaktorblöcke in Greifswald und Rheinsberg. Neben dem Zwischenlager Nord (ZLN) ist die Zentrale Aktive Werkstatt (ZAW) ein weiterer Baustein dieses Konzeptes.

Es wird eine hohe Flexibilität in der Logistik und Entsorgungsstrategie beim Abbau der Kernkraftwerksanlagen dadurch erreicht, dass die abgebauten schwach- und mittelradioaktiven Anlagenteile vorrangig in der ZAW und im ZLN und nicht am Abbauort in den Reaktorgebäuden bearbeitet werden.

Als Verarbeitungsstation für feste radioaktive Abfälle und Reststoffe wurde die ehemalige Reparaturwerkstatt für kontaminierte Anlagenteile des Kernkraftwerkes Greifswald mit spezifischer Konditionierungstechnik ausgestattet. Seit 1997 erfolgen die Arbeiten in der ZAW entsprechend der neuen Aufgabenstellung.

Ziel der Bearbeitung der Materialien, die direkt aus dem Abbau der Kernkraftwerke oder aus dem Zwischenlager kommen, ist es:

  • durch Zerlegung und Dekontamination (Entfernen von radioaktiven Verunreinigungen) eine Freimessung der Materialien zu erreichen,
  • die Materialien nach der Zerlegung entsprechend zu verpacken, um sie einer Zwischenlagerung zuzuführen,
  • die anfallenden Abfälle so zu verpacken, dass sie in Endlagercontainer verpackt werden können.

Die resultierenden schwach- und mittelradioaktiven Abfälle, wie Betriebsabfälle und Abfälle aus der Bearbeitung der Anlagenteile, werden nach der Inbetriebnahme des Endlagers KONRAD an dieses abgegeben. 

Die Zentrale Aktive Werkstatt hat eine Genehmigung nach Strahlenschutzverordnung zum Umgang mit sonstigen radioaktiven Stoffen. Die Genehmigungsbehörde ist die zuständige Landesbehörde Mecklenburg-Vorpommerns. 

Neben den Materialien aus den Kernkraftwerken Greifswald und Rheinsberg können in der ZAW in geringem Maße auch Materialien aus anderen Kernkraftwerken mit Leichtwasserreaktoren behandelt werden. 

Wir setzen Maßstäbe.
Mit Sicherheit.

Aktuelle Arbeiten

Die Aufstellung einer weiteren Doppelkabinen-Trockenstrahlanlage ist in Vorbereitung. Damit kann der Dekontaminationsdurchsatz der ZAW erheblich erweitert werden. Nach der Werksabnahme ist im Frühjahr die Inbetriebnahme der Anlage geplant.