In der Verladehalle erfolgt die Annahme ankommender Lagerbehälter, Container oder Großkomponenten. In die Verladehalle führen ein Doppelgleisanschluss und eine Schwerlaststraße für LKW. Im Bereich von Ein- und Ausfahrt sind Schleusen vorhanden.
In den Hallen 1 bis 6 stehen hauptsächlich Container aller Art, wie z.B. Stahlcontainer, Stahlbetoncontainer, 20‘-Container, Fässer oder Endlagerbehälter, die schwach- bis mittelradioaktive Reststoffe enthalten. Aufgrund der höheren Krankapazitäten in Halle 7 werden die demontierten Großkomponenten dort aufbewahrt. In einem Bereich der Halle 1 befinden sich die Landessammelstellen der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg in zwei 20-Fuß-Containern.
Der Konditionierungsbereich des Abfalllagers hat eine Grundfläche von 2.450 m² und ist in vier Bearbeitungsstationen unterteilt, die als Caissons bezeichnet werden.
Der Begriff Caisson (französisch für „Kasten“) beschreibt ursprünglich einen Arbeitsraum für Unterwasserarbeiten, der unter Überdruck gesetzt wird, damit kein Wasser eindringen kann.
Diese Caissons verfügen über die technischen Anlagen zur Bearbeitung fester und flüssiger radioaktiver Materialien. In den Caissons herrscht Unterdruck, der dafür sorgt, dass radioaktive Partikel in der Luft nicht unkontrolliert nach außen dringen können. Die Abluft aus den Caissons wird ausschließlich gefiltert in die Umgebung abgegeben.
In Caisson 1 werden die im ZLN anfallenden radioaktiven Wässer mittels einer Verdampferanlage aufbereitet.
In Caisson 2 stehen eine Hochdruckpresse und eine Trocknungsanlage für Fässer zur Verfügung. Mit einer Presskraft von 12.000 kN reduziert die Hochdruckpresse das Volumen radioaktiver Abfälle und Reststoffe, die in Presstrommeln, 200-Liter-Fässern oder Säcken verpackt sind. Auch die Verarbeitung schadstoffbelasteter Materialien, z.B. asbesthaltiger Reststoffe, ist in diesem Caisson möglich. Die entstehenden Presslinge werden in 200-Liter-Fässer verpackt.
In der Trocknungsanlage kann in drei Heizkammern eine Vakuumtrocknung von 8 Fässern je Kammer erfolgen. Im Anschluss an die Trocknung werden die dann zwischenlagerfähigen Materialien in 20‘-Container oder KONRAD-Container verpackt.
Der Caisson 3 ist mit einer Schrottschere und einer Zerlegekabine für thermische Trennverfahren ausgestattet. Mit der Schrottschere ist es möglich, Metallteile, wie z.B. Rohre, Profile oder Bleche, zu zerschneiden. Die Zerlegekabine verfügt aufgrund der erhöhten Freisetzung von Stäuben und Aerosolen über eine separate Absaugung.
Caisson 4 verfügt über eine Bandsäge, die sich für die Zerlegung von Großkomponenten, wie z.B. Dampferzeugern, eignet. Das schwenkbare Sägeband ermöglicht sowohl horizontale als auch vertikale Schnitte. Auf der Bandsäge können bis zu 4,40 m hohe und 4 m breite Anlagenteile bearbeitet werden. Die Sägearbeiten können über eine räumlich abgetrennte Bedienkabine gesteuert und beobachtet werden.