Beim Rückbau kerntechnischer Anlagen ist der Schutz von Mensch und Umwelt oberstes Gebot.
Hier erfahren Sie in einem kurzen Film, wie der Rückbau einer nuklearen Anlage erfolgt.
Abgeschaltete kerntechnische Anlagen dürfen nicht sich selbst überlassen werden. Sie unterliegen weiterhin dem Atomrecht und damit der Aufsicht der Bundes- und Landesbehörden. Für die Stilllegung und den Rückbau aller Anlagen sind daher jeweils gesonderte Genehmigungen nötig. Besondere Herausforderungen sind der Rückbau stark kontaminierter und/oder aktivierter Teile mit hoher Dosisleistung sowie das sichere Management der dabei anfallenden radioaktiven Abfälle.
Die Stilllegung von Nuklearanlagen sowie zur Kernforschung genutzter Labor- und Prototypanlagen und damit auch deren Rückbau ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Sie erfordert Fachkenntnisse in vielen Bereichen. In Deutschland wurden bereits mehrere kleinere Reaktoren stillgelegt und vollständig zurückgebaut. So zum Beispiel in Niederaichbach, Großwelzheim und Kahl. Auch kommerzielle Reaktoren befinden sich im Rückbau oder die Projekte sind bereits abgeschlossen, wie der Rückbau des KKW Würgassen.
Durch den erfolgreichen Rückbau einer Vielzahl von Anlagen unterschiedlichster Art haben die Experten der EWN-Gruppe umfassende Erfahrungen mit Projekten des kerntechnischen Rückbaus erworben.
Eine kerntechnische Anlage wie zum Beispiel Forschungs- und Leistungsreaktoren besteht aus Anlagenteilen wie Pumpen und Rohrleitungen sowie Betonstrukturen. Diese können in der Regel konventionell verwertet werden – zum Beispiel als Schrott oder als Betonbruch im Straßenbau. Im Schnitt können von den Anlagenteilen – überwacht von den Aufsichtsbehörden – knapp drei Viertel der anfallenden Massen schadlos weiterverwertet werden. Der Rest ist radioaktiver Abfall und muss entsorgt werden. Dazu stehen in den Betrieben mehrere Möglichkeiten zur Verfügung.
Radioaktive Reststoffe, die in den Rückbauprojekten anfallen, werden bei Möglichkeit zunächst dekontaminiert. Weitere Informationen erhalten Sie unter:
Die radioaktiven Abfälle werden bis zur Abgabe an ein Bundesendlager an den Standorten der EWN-Gruppe zwischengelagert. Weitere Informationen erhalten Sie unter:
Obwohl in der Regel sicherheits- und entsorgungstechnische Aspekte für den direkten Rückbau sprechen, kann eine Anlage auch nach einem mehrere Jahrzehnte andauernden Sicheren Einschluss abgebaut werden. Ziel dieses Vorgehens ist es, die Radioaktivität in der Anlage durch den natürlichen Zerfallsprozess im Laufe der Jahre zu verringern. Dies erleichtert den eigentlichen Rückbau. Für einen Sicheren Einschluss gelten jedoch spezielle Anforderungen:
Derzeit befindet sich der Forschungsreaktor FR2 auf dem Gelände des ehemaligen Forschungszentrums Karlsruhe im Sicheren Einschluss. Er wurde 1996 in diesen Zustand überführt und soll ab Mitte der 2020er-Jahre vollständig zurückgebaut werden.
In der Regel gehen nukleare Anlagen wie Reaktoren in Deutschland in den direkten Rückbau. Dies hat mehrere Vorteile: