Die bestrahlten Brennelemente müssen nach der Entfernung aus dem Reaktor zunächst im wassergefüllten Abklingbecken des Reaktorgebäudes gelagert werden. Nach einigen Jahren ist die Nachzerfallswärme soweit abgeklungen, dass die Brennelemente zur Trockenlagerung in Transport- und Lagerbehälter umgeladen werden können. Die weltweit am häufigsten eingesetzten Transport- und Lagerbehälter sind die sogenannten CASTOR®-Behälter der Firma GNS. Diese Behälter eignen sich nicht nur zur Lagerung von Kernbrennstoffen, sondern auch für kernbrennstoffhaltige Abfälle, wie z.B. Glaskokillen aus der Wiederaufbereitung. CASTOR®-Behälter wurden so entwickelt, dass ihr Aufbau höchsten Sicherheitsanforderungen genügt. So sorgt ein Doppeldeckelsystem in Kombination mit verschiedenen Dichtungen für den sicheren Einschluss des radioaktiven Inventars. Um die radioaktive Strahlung abzuschirmen, werden die Behälterkörper aus einem Spezialwerkstoff gefertigt. Kühlrippen an der Außenseite der Behälter stellen sicher, dass die aus dem Kernbrennstoff frei werdende Nachzerfallswärme abgeführt wird.
Mittels aufwendiger Versuche und Berechnungen konnte gezeigt werden, dass die CASTOR®-Behälter selbst extremen äußeren Einwirkungen, wie z.B. einem Flugzeugabsturz, standhalten.
In der Halle 8 des Transportbehälterlagers lagern 74 CASTOR®-Behälter:
61 Behälter der Bauart CASTOR® 440/84
Diese Behälter sind mit Brennelementen und Sonderbrennelementen aus den Kernkraftwerken in Greifswald und Rheinsberg beladen.
1 Behälter der Bauart CASTOR® 440/84 mvK
Dieser Behälter ist mit geometrisch gestörten, unvollständigen, defekten und defektfreien Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Rheinsberg beladen.
3 Behälter der Bauart CASTOR® KRB-MOX
Das Inventar dieser Behälter besteht aus Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Greifswald, die in ihrer Geometrie und Integrität gestört sind.
5 Behälter der Bauart CASTOR® HAW 20/28 CG
Das Inventar dieser Behälter besteht aus jeweils 28 radioaktiven Glaskokillen aus der Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK-Kokillen).
4 Behälter der Bauart CASTOR® KNK
Diese Behälter sind mit Kernbrennstoffen aus der kompakten natriumgekühlten Kernreaktoranlage (KNK) des früheren Forschungszentrums Karlsruhe und dem ehemaligen Forschungsschiff „Otto Hahn“ beladen.
Das Doppeldeckelsystem in Kombination mit verschiedenen Dichtungen sorgt für den sicheren Einschluss des radioaktiven Inventars in jedem CASTOR®-Behälter. Der festgelegte, eingestellte Druck zwischen den Deckeln des Behälters wird ständig überwacht. Dazu dient das Behälterüberwachungssystem, an das jeder CASTOR®-Behälter bei der Einlagerung angeschlossen wird. Bei Unregelmäßigkeiten erfolgt als erstes eine Überprüfung des elektronischen Systems wie der Druckmessschalter etc.
Seit Beginn des Einsatzes dieser Behälter ist keine Undichtigkeit eines CASTOR®-Behälters aufgetreten.