Bei der Einhaltung der Schutzziele für die trockene Zwischenlagerung kommt es auf die Eigenschaften des Castors und den Zustand des Inventars an.
Gemeinsam mit der GNS Gesellschaft für Nuklearservice mbH haben wir eine behälterbezogene Analyse für den Zeitraum der verlängerten Zwischenlagerung und des nachfolgenden Abtransportes in ein Bundesendlager durchgeführt. Diese hat ergeben, dass die Behälter grundsätzlich auch hierfür geeignet sind. Es wurde bereits für die 40jährige Betriebsdauer eine Alterungsbewertung vorgenommen, die entsprechend erweitert werden muss. Grundsätzlich sind neue Alterungseffekte nicht absehbar. Zur Unterstützung und Absicherung dieser Aussage wurde mit MSTOR ein zentrales Forschungsprojekt initiiert.
Hohe Temperaturen beeinflussen die Materialeigenschaften bzw. das Materialverhalten. Aufgrund der abnehmenden Nachzerfallswärmeleistung im weiteren Verlauf der Zwischenlagerung sinkt der Einfluss der Temperatur auf die Behälterkomponenten.
Strahlung beeinflusst ebenfalls die Materialeigenschaften bzw. das Materialverhalten. Die möglichen Gamma-Energien und Neutronen-Fluenzen während der Aufbewahrung sind um Größenordnungen zu gering, um zu relevanten Eigenschaftsänderungen zu führen.
Korrosionsprozesse innerhalb des Behälterschachtes und des Sperrraumes kommen im Laufe der Lagerung frühzeitig gänzlich zum Erliegen, da die Restwassermenge im Castor-Behälter nach der Beladung begrenzt ist. Korrosion von innen spielt für die verlängerte Zwischenlagerung also keine Rolle mehr. Korrosive Prozesse von außen sind ebenfalls begrenzt, da die Castor-Behälter außen mit einer mehrlagigen Beschichtung vor Korrosion geschützt sind. Der Korrosionsschutz wird zudem im Rahmen des Alterungsmanagements überprüft. Sollten Befunde auftreten, sind diese durch Wartungsmaßnahmen jederzeit behebbar.